Chef: Korrekturlesen
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9acc0bd116
commit
39c78d41fd
@ -4,60 +4,61 @@
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\href{http://www.getchef.com/chef/}{Chef} ist ein Framework, welches eine
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automatisierte Serverkonfiguration und -verwaltung ermöglicht. Chef übernimmt
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dabei Aufgaben der Provisionierung (Installation der grundlegenden Dienste,
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Resourcenverwaltung, Einrichtung und Konfiguration von Middleware) bis hin zu
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Ressourcenverwaltung, Einrichtung und Konfiguration von Middleware) bis hin zum
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Deployment (Verteilung der eigentlichen Business-Anwendung).
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Der Endanwender beschreibt hierbei die Systemressourcen und ihre Zustände in der
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Programmiersprache \href{https://www.ruby-lang.org/}{Ruby}. Diese Definitionen
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werden von dem Program \emph{Chef-Client} eingelesen und in notwendige Aktionen
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werden von dem Programm \texttt{Chef-Client} eingelesen und in notwendige Aktionen
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übersetzt, welche ausgeführt werden müssen, um den beschriebenen Zustand
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umzusetzen.
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Die Gesamtheit aller Definitionen/Einstellungen nennt man das \emph{Chef-repo}.
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Ein solches untergliedert sich in mehrere \emph{Cookbooks}\label{cookbook}. Ein
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Die Gesamtheit aller Definitionen/Einstellungen nennt man das \texttt{Chef-Repo}.
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Ein solches untergliedert sich in mehrere \texttt{Cookbooks}\label{cookbook}. Ein
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Cookbook ist die Grundverwaltungseinheit in Chef. Es erfüllt einen bestimmten
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Teilaspekt des Systems (z.B. die Einrichtung eines Webservers
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\href{https://github.com/opscode-cookbooks/apache2}{Apache}). Cookbooks können
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versioniert werden. Es können Abhängigkeiten zwischen mehreren Cookbooks
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angegeben werden.
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Physikalische oder virtuelle Maschinen werden als \emph{Nodes} bezeichnet.
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Einer Node können \emph{Attributes}, \emph{Roles} und Cookbooks zugewiesen
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werden. Roles und Cookbooks werden dazu in die sogenannte \emph{Run-List} der
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Node eingefügt. Diese gibt die Reihenfolge an, in welcher Roles und Cookbooks
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angewendet werden. Roles bieten eine Möglichkeit, Nodes zu gruppieren, welche die
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gleichen Aufgaben in einer Organisation erfüllen (z.B. Webserver).
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Physikalische oder virtuelle Maschinen werden als \texttt{Nodes} bezeichnet.
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Der Node werden \texttt{Attribute}, \texttt{Rollen} und Cookbooks zugewiesen.
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Rollen und Cookbooks werden dazu in die sogenannte \texttt{Run-List} eingefügt.
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Diese gibt die Reihenfolge an, in welcher Rollen und Cookbooks angewendet
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werden. Rollen bieten eine Möglichkeit, Nodes zu gruppieren, welche die gleichen
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Aufgaben in einer Organisation erfüllen (z.B. Webserver).
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Es gibt mehrere Möglichkeiten \emph{Chef} zu betreiben:
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Es gibt mehrere Möglichkeiten \texttt{Chef} zu betreiben:
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\begin{description}
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\item[Chef-Solo] Chef-Solo ist die einfachste Ausführungsform. Alle nötigen
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Daten werden aus einem lokalen Verzeichnis geladen. Im Gegensatz zu
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\emph{Chef-Server} und \emph{Enterprise Chef} wird bei Chef-Solo das
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Programm \emph{chef-solo} an Stelle von \emph{chef-client} ausgeführt. Diese
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\texttt{Chef-Server} und \texttt{Enterprise-Chef} wird bei Chef-Solo das
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Programm \texttt{chef-solo} an Stelle von \texttt{chef-client} ausgeführt. Diese
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Form wurde für die Umsetzung der Aufgabenstellung in
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Abschnitt~\ref{sub:einrichtung-der-netzwerkdienste} gewählt.
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\item[Chef-Server] Hierbei authentifiziert sich \emph{Chef-Client} über eine
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\emph{REST-Api} zu einem \emph{Chef-Server} mittels eines privaten RSA-Keys.
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Auf diesem wird das Chef-repo zentral verwaltet. Der Chef-Client bekommt von
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diesem alle nötigen Informationen für die zu provisionierende \emph{Node}.
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Chef-Server bietet eine webbasierte GUI für die Administration an. Die
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Attributes aller Nodes sind über die eingebaute Suchmaschine
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\href{https://lucene.apache.org/solr/}{\emph{Solr}} durchsuchbar.
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\item[Chef-Server] Hierbei authentifiziert sich \texttt{Chef-Client} über eine
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\texttt{REST-Api} zu einem \texttt{Chef-Server} mittels eines privaten
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RSA-Keys. Der Server verwaltet zentral das Chef-Repo. Der Chef-Client
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bekommt von diesem alle nötigen Informationen für die zu provisionierende
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\texttt{Node}. Chef-Server bietet eine webbasierte GUI für die
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Administration an. Die Attribute aller Nodes sind über die eingebaute
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Suchmaschine \href{https://lucene.apache.org/solr/}{\texttt{Solr}}
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durchsuchbar.
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\item[Enterprise-Chef/Hosted-Enterprise-Chef] Enterprise-Chef bietet
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zusätzlich zu den Funktionen der Opensource-Version Chef-Server eine
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rollenbasierte Benutzerverwaltung, bessere Überwachung, eine verbesserte
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Weboberfläche sowie Push-Deployment an. Während bei Hosted-Enterprise-Chef
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die Firma Chef den Serverteil betreibt und die Skalierung des Dienstes
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übernimmt, ist bei Enterprise-Chef der Server in der eigenen
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Organisation~\cite{chefenterprise}.
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die Firma Chef die Infrastruktur des Chef-Server betreibt und die Skalierung
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des Dienstes übernimmt, befindet sich im Falle von Enterprise-Chef der
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Server in der eigenen Organisation~\cite{chefenterprise}.
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\end{description}
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\subsubsection{Aufbau eines Cookbooks}
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\label{aufbau_eines_cookbook}
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Nachfolgend ist die Ordnerstruktur eines Cookbooks am Beispiel von
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\href{https://github.com/opscode-cookbooks/apt}{apt} dargestellt.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\caption{Ordnerstruktur eines Cookbooks am Beispiel des \href{https://github.com/opscode-cookbooks/apt}{apt}-Cookbooks dargestellt.}
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\begin{tikzpicture}
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\treeroot{apt-2.3.4}
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\altentry{attributes}{1}
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@ -90,61 +91,63 @@ Nachfolgend ist die Ordnerstruktur eines Cookbooks am Beispiel von
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\altentry{metadata.rb}{1}
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\altentry{README.md}{1}
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\end{tikzpicture}
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\end{figure}
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Die Verzeichnisnamen sind fest vorgeben. Jedes Verzeichnis hat seine eigene
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Funktion. Dies hat den Vorteil, das man sich schnell in neuen Cookbooks zurecht
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findet. Hier nochmal die einzelnen Verzeichnisse im Überblick:
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Die Verzeichnisnamen und die Datei \texttt{metadata.rb} sind fest vorgeben.
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Jedes Verzeichnis hat seine eigene Funktion. Dies hat den Vorteil, das man sich
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schnell in neuen Cookbooks zurecht findet.
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\begin{description}
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\item[attributes] Attributes sind einfache Schlüssel-Wert-Beziehungen und
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\item[attributes] Attribute sind einfache Schlüssel-Wert-Beziehungen und
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setzen Standardwerte für das Cookbook. Die Schlüssel sind hierarchisch
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organisiert. In der Regel ist die höchste Ebene der Name des Cookbooks (z.B.
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\emph{normal.mysql.client.packages}). Werte können Strings, Zahlen oder
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Arrays sein. Die gesetzten Attributes können in Roles, Nodes oder von
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anderen Cookbooks überschrieben werden. Hierfür werden die Attributes mit
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den verschiedenen Prioritäten default, force\_default, normal und override
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gesetzt (aufsteigender Wertigkeit) gesetzt, wobei eine höhere Priorität eine
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Niedrigere überschreibt.
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\texttt{normal.mysql.client.packages}). Werte können Strings, Zahlen oder
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Arrays sein. Die gesetzten Attribute können in Rollen, Nodes oder von
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anderen Cookbooks überschrieben werden. Hierfür werden die Attribute mit den
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verschiedenen Prioritäten \texttt{default}, \texttt{force\_default},
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\texttt{normal} und \texttt{override} (aufsteigender Wertigkeit) gesetzt.
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Attribute mit einer höheren Priorität überschreiben den Wert von Attributen
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mit einer niedrigeren Priorität.
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\item[files] In diesem Verzeichnis können statische Dateien eingefügt werden,
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welche auf dem Zielsystem in das entsprechende Verzeichnis kopiert werden
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können.
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\item[libraries] In diesem Pfad können Hilfsfunktionen und
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Spracherweiterungen definiert werden.
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\item[resources] Ressourcen beschreiben die Bestandteile eines Systems. Eine
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Resource kann z.B. eine Datei, ein Prozess oder ein Paket sein. Man
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Ressource kann z.B. eine Datei, ein Prozess oder ein Paket sein. Man
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beschreibt, welchen Zustand (Action in Chef genannt) diese Ressource haben
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soll und Chef versucht, diesen Zustand herzustellen. Chef liefert bereits
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viele wichtige Ressourcen mit. In Cookbooks können darüber hinaus eigene
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Resources definiert werden.
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\item[providers] Während Ressourcen nur die Schnittstelle mit allen Attributes
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Ressourcen definiert werden.
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\item[providers] Während Ressourcen nur die Schnittstelle mit allen Attribute
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beschreiben, die gesetzt werden können, ist der Provider eine konkrete
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Implementierung. Deswegen muss für jede Ressource mindestens ein Provider
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existieren. Es kann mehrere Provider für eine Ressource geben, um zum
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Beispiel um mehrere Plattformenvarianten oder Betriebssysteme abdecken zu
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Beispiel mehrere Plattformenvarianten oder Betriebssysteme abdecken zu
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können (z.B. bei Paketmanagern oder Initsystemen - \ref{sec:initsysteme}). In
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eigenen Cookbooks erstellte Resources/Provider nennt man LWRP
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(Lightweight-Resource/Provider).
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\item[recipes] In Recipes werden Ressourcen instanziiert, welche nötig sind,
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um die gewünschte Ziel zu erreichen. Dabei können Abhängigkeiten zwischen
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eigenen Cookbooks erstellte Ressourcen/Provider nennt man LWRP
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(englische Abkürzung für \texttt{Lightweight Resources and Providers}).
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\item[recipes] In Recipes werden Ressourcen instantiiert, welche nötig sind,
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um das gewünschte Ziel zu erreichen. Dabei können Abhängigkeiten zwischen
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Recipes angegeben werden.
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\item[definitions] Ressources, welche häufiger in verschiedenen Recipes in
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ähnlicher Form benötigt werden, können in eine \emph{Definition}
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\item[definitions] Ressourcen, welche häufiger in verschiedenen Recipes in
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ähnlicher Form benötigt werden, können in eine \texttt{Definition}
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ausgelagert werden. Ein Beispiel ist das Generieren eines SSH-Schlüssels
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für verschiedene Nutzer auf dem System. Für komplexere Konstrukte sollten
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jedoch LWRPs (siehe oben) bevorzugt werden.
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\item[templates] Häufig werden dynamisch generierte Dateien benötigt, um zum
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Beispiel Konfigurationsdateien zu erzeugen. In Chef wird für diesen Zweck
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die Templatesprache eRuby (Embedded Ruby) verwendet. In ERB-Templates wird
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Rubycode ausgeführt, der sich zwischen den Tags \emph{<\%} und \emph{\%>}
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Rubyquellcode ausgeführt, der sich zwischen den Tags \texttt{<\%} und \texttt{\%>}
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befindet. Dies erlaubt es einerseits den Inhalt von Variablen oder den
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Rückgabewert von Methoden zu interpolieren, andererseits können in Templates
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Rückgabewert von Methoden einzufügen, andererseits können in Templates
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Kontrollstrukturen wie If-Statements und Schleifen verwendet werden.
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\item[metadata.rb] In der Datei \emph{metadata.rb} kann der Name des Cookbook,
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\item[metadata.rb] In der Datei \texttt{metadata.rb} kann der Name des Cookbook,
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die eigene Version, eine Beschreibung sowie Abhängigkeiten zu anderen
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Cookbooks angegeben werden.
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\end{description}
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\begin{lstlisting}[caption={Beispiel ERB-Template:}]
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\begin{lstlisting}[caption={Beispiel ERB-Template:},label={lst:erb-templates}]
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Diese Zeile wird beim Rendern ohne Aenderung uebernommen
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<%# Ein Kommentar%>
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@ -156,134 +159,142 @@ findet. Hier nochmal die einzelnen Verzeichnisse im Überblick:
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Diese Zeile erscheint auf nicht Ubuntu-basierten Nodes.
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<% end -%>
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<%# Listet in einer Schleife alle Blockdevices der Node auf %>
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<%# Listet in einer Schleife alle Blockdevices des Node auf %>
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<% @node.block_device.each do |block_device, attributes| %>
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<%= block_device %>: <%= attributes.join(", ") %>
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<% end %>
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\end{lstlisting}
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\subsubsection{Ablauf einer Provisonierung}
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\subsubsection{Ablauf einer Provisionierung}
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\label{ablauf_einer_provisionierung}
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Der genaue Ablauf wurde der Onlinedokumentation (\cite{chefrun}) von Chef
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entnommen. Wie schon zu Beginn erwähnt, wird die Provisonierung von einem
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Programm namens \emph{Chef-Client} durchgeführt. Je nach gewählter Umgebung kann
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dieser periodisch vom Scheduler \emph{Cron} gestartet, permanent als
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Systemdienst laufen (z.B. bei Enterprise Chef) oder manuell gestartet werden
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(z.B. bei Vagrant - siehe~\ref{sub:einrichtung-der-netzwerkdienste}).
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entnommen. Wie schon zu Beginn erwähnt, wird die Provisionierung von einem
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Programm namens \texttt{Chef-Client} durchgeführt.
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Je nach gewählter Umgebung kann dieser unterschiedlich gestartet werden:
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\begin{itemize}
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\item periodisch vom Scheduler \texttt{Cron}
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\item permanent als Systemdienst (z.B. bei Enterprise Chef)
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\item manuell (z.B. bei Vagrant - siehe~\ref{sub:einrichtung-der-netzwerkdienste})
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\end{itemize}
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Als erstes lädt dieser Prozess seine Konfiguration aus der Datei
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\emph{client.rb}. In dieser stehen beispielsweise die URL des Chef-Server, in
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welchem Pfad temporäre Dateien gespeichert werden und der Name der Node.
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Letzteres ist wichtig, um die Node in Chef einordnen zu können und die richtigen
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Einstellungen zuzuweisen. Alternativ kann der Name auch von der Bibliothek
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\href{http://docs.opscode.com/ohai.html}{Ohai} gesetzt werden, in dem auf den
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Hostnamen oder der FQDN (Fully Qualified Domain Name) zurückgegriffen wird.
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Ohai sammelt systemrelevante Daten wie Details über Hardwarekomponenten (Anzahl
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der CPUs, Größe und Art des RAMs, Netzwerkanbindung, Festplatten/SSDs, \dots),
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Informationen über die Plattform (Art des Betriebssystems und sowie dessen Version,
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installierte Anwendungssoftware) und die laufenden Prozesse. Diese Informationen sind
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durch eigene Ohai-Plugins erweiterbar und können im Provisionierungsprozess
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genutzt werden, um weitere Entscheidungen zu treffen. Sie sind darüber hinaus
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auch auf dem Server gespeichert und für andere Clients abrufbar.
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\texttt{client.rb}. In dieser stehen beispielsweise die URL des Chef-Server und
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der Name des Node. Letzteres ist wichtig, um die Node in Chef einordnen zu
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können und die richtigen Einstellungen zuzuweisen. Alternativ kann der Name auch
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von der Bibliothek \href{http://docs.opscode.com/ohai.html}{Ohai} gesetzt
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werden, in dem auf den Hostnamen oder der FQDN (Fully Qualified Domain Name)
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zurückgegriffen wird. Ohai sammelt systemrelevante Daten wie Details über
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Hardwarekomponenten (Anzahl der CPUs, Größe und Art des RAMs, Netzwerkanbindung,
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Festplatten/SSDs, \dots), Informationen über die Plattform (Art des
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Betriebssystems und sowie dessen Version, installierte Anwendungssoftware) und
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die laufenden Prozesse. Diese Informationen sind durch eigene Ohai-Plugins
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erweiterbar und können im Provisionierungsprozess genutzt werden, um weitere
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Entscheidungen zu treffen. Sie sind darüber hinaus auch auf dem Server
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gespeichert und für andere Clients abrufbar.
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Nach dem alle Einstellungen eingelesen sind, verbindet sich Chef-Client mit
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Chef-Server. Die Authentifizierung erfolgt über den vorher auf der Node
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abgelegten RSA-Schlüssel. Für Administratoren gibt es einen Validator-Key. Im
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\href{http://docs.opscode.com/knife\_bootstrap.html}{Bootstraprozess}, in
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welchem Chef initial auf der Node installiert, kann mit diesem eine Node auf dem
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Server registriert werden und ein Clientkey generiert werden.
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Nach dem alle Einstellungen eingelesen sind, verbindet sich der Chef-Client mit
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dem Chef-Server. Die Authentifizierung erfolgt über dem vorher auf dem Node
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abgelegten RSA-Schlüssel. Für Administratoren gibt es einen Validator-Key. Mit
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diesem kann ein Node auf dem Server registriert werden und so ein
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Client-Schlüssel generiert werden.
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Anschließend werden alte gesetzte Attributes und die Run-List vom Server
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Anschließend werden zuvor gesetzte Attribute und die Run-List vom Server
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übertragen. Im 1. Durchlauf oder bei Verwendung von Chef-Solo sind diese Daten
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nicht vorhanden. Stattdessen kann eine Datei im JSON-Format angegeben werden,
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um die Attributes und der Run-List für die Node zu spezifizieren. Außerdem ist
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um die Attribute und die Run-List für die Node zu spezifizieren. Außerdem ist
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es möglich eine Run-List auf dem Chef-Server einzustellen, welche ausgeführt
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wird, wenn die Node keine eigene Run-List besitzt.
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Durch Auswertung der eingebunden Rollen und Recipes werden die benötigen
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Cookbooks ermittelt. Der Client fordert eine Liste aller darin enthaltenen
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Dateien und deren Checksumme an. Alle geänderten oder neuen Dateien werden
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heruntergeladen und im lokalen Cache gespeichert.
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heruntergeladen und lokal gespeichert.
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Nun werden die Attribute zurückgesetzt und aus den Cookbooks, Roles und der Node
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neu generiert und entsprechend ihrer Priorität gesetzt. Die, in den Cookbooks
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definierten, Resources werden geladen und mit den, von Chef mitgelieferten,
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Resources in der Resource-Collection zusammengefasst. Nachdem alle Definitions
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und Libraries geladen wurden, werden schließlich die Recipes verarbeitet. Die
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darin erstellten Resources beschreiben das System. Für jede Resource wird eine
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Action festgelegt, was gleichbedeutend mit deren Zustand ist.
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Nun werden die Attribute zurückgesetzt und aus den Cookbooks, Rollen und dem
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Node neu generiert und entsprechend ihrer Priorität gesetzt. Die Ressourcen aus
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den Cookbooks werden geladen und in der Ressource-Collection zusammengefasst.
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Nachdem alle Definitionen und Bibliotheken geladen wurden, werden schließlich die
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Recipes verarbeitet. Die darin erstellten Ressourcen beschreiben das System. Für
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jede Ressource wird der Zustand festgelegt.
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||||
Im nächsten Schritt folgt das sogenannte Converging (englisch für
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\emph{Angleichen}). Es werden alle Resources Schritt für Schritt abgearbeitet.
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Dabei wird für jede Resource, der für die Plattform zugehörige, Provider
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ausgewählt. Dieser überprüft den aktuellen Zustand der Resource und verändert,
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wenn notwendig, das System, um den Sollzustand zu erreichen. Zum Schluss überträgt
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||||
Chef-Client die aktualisierten Attributes auf den Server, von welchem sie in
|
||||
Solr indexiert werden.
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||||
Im nächsten Schritt folgt das sogenannte \texttt{Converging} (englisch für
|
||||
Angleichen). Es werden alle Ressourcen Schritt für Schritt abgearbeitet. Dabei
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||||
wird für jede Ressource der für die Plattform zugehörige Provider ausgewählt.
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||||
Dieser überprüft den aktuellen Zustand der Ressource und verändert falls
|
||||
notwendig das System, um den Sollzustand zu erreichen. Zum Schluss überträgt
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||||
Chef-Client die aktualisierten Attribute auf den Server, von welchem sie in
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||||
\texttt{Solr} indexiert werden.
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||||
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||||
Es besteht die Möglichkeit Handler vor oder nach dem Provisioning auszuführen.
|
||||
Es besteht die Möglichkeit, Handler vor oder nach der Provisionierung auszuführen.
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||||
Diese können im Fehlerfall Benachrichtigungen an das Monitoringssystem oder per
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||||
Email verschicken. In letzten Abschnitt (\ref{minitest_handler}) wird dieser
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||||
Mechanismus genutzt um Tests auszuführen.
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||||
Mechanismus genutzt, um Tests auszuführen.
|
||||
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||||
\subsubsection{Vergleich mit puppet}
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||||
\label{vergleich_mit_puppet}
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||||
Ein ebenfalls weit verbreitetes Konfigurationsmanagmentsystem ist Puppet. Es ist
|
||||
das Ältere der beiden Projekte. Während das erste Puppetrelease bereits im Jahr
|
||||
2005 von den Puppet Labs veröffentlicht wurde, erschien Chef erst 4 Jahre später
|
||||
im Jahre 2009. Chef wurde stark von Puppet beeinflusst. Der Erfinder von Chef,
|
||||
|
||||
\paragraph{Historischer Kontext}
|
||||
Ein ebenfalls weit verbreitetes Konfigurationsmanagementsystem ist Puppet. Es ist
|
||||
das Ältere der beiden Projekte. Während das erste Puppet-Release bereits im
|
||||
Jahre 2005 von den Puppet Labs veröffentlicht wurde, erschien Chef erst 4 Jahre später
|
||||
im Jahr 2009. Chef wurde stark von Puppet beeinflusst. Der Erfinder von Chef,
|
||||
Adam Jacob, war selbst langjähriger Puppetnutzer, bevor er Chef schrieb. Seine
|
||||
damalige Konsultantfirma betreute mehrere Firmen bei der Provisionierung der
|
||||
Infrastruktur bis hin zum Deployment der Anwendung. Dabei kam Puppet zum
|
||||
Einsatz. Mit steigender Anzahl der Kunden, wuchs nach Aussagen von Adam Jacob
|
||||
der Aufwand bei der Verwaltung der Puppet-Konfiguration. Diese mussten häufig
|
||||
für jeden Kunden stark angepasst oder neugeschrieben werden. Aus diesem Grund
|
||||
begann er an ein neues Deploymentsystem zu schreiben. Damals trug es noch den
|
||||
Namen \emph{Marionette}. Dabei verwendete er ebenfalls, wie schon bei Puppet,
|
||||
die Programmiersprache Ruby zur Implementierung des Clients. Ein wichtiges
|
||||
Designziel seines neuen System war es, bessere Abstraktionsmöglichkeiten zu
|
||||
schaffen, um damit die Wiederverwendbarkeit zu erhöhen (Quelle:
|
||||
\cite{chefhistory}). Anzumerken ist, dass seit der damals veröffentlichten
|
||||
Puppetversion
|
||||
damalige Firma betreute als Unternehmensberater mehrere Firmen bei der
|
||||
Provisionierung der Infrastruktur bis hin zum Deployment der Anwendung. Dabei
|
||||
kam Puppet zum Einsatz. Mit steigender Anzahl der Kunden, wuchs nach Aussagen
|
||||
von Adam Jacob der Aufwand bei der Verwaltung der Puppet-Konfiguration. Diese
|
||||
mussten häufig für jeden Kunden stark angepasst oder neu geschrieben werden. Aus
|
||||
diesem Grund begann er an ein neues Deploymentsystem zu schreiben. Damals trug
|
||||
es noch den Namen \texttt{Marionette}. Dabei verwendete er, wie schon bei
|
||||
Puppet, die Programmiersprache Ruby zur Implementierung des Clients. Ein
|
||||
wichtiges Designziel seines neuen System war es, bessere
|
||||
Abstraktionsmöglichkeiten zu schaffen, um damit die Wiederverwendbarkeit zu
|
||||
erhöhen (Quelle: \cite{chefhistory}). Anzumerken ist, dass seit der damals
|
||||
veröffentlichten Puppetversion
|
||||
(\href{https://github.com/puppetlabs/puppet/commit/ce964ecb6d6a38cb7fb9f0b13a7e6b2eb4c381c3}{0.24.5})
|
||||
neue Funktionen und Spracherweiterungen zu Puppet hinzugefügt wurden, um dieses
|
||||
Problem zu adressieren. (\cite{puppetlanguagechangelog})
|
||||
|
||||
Während bei Chef die Konfiguration in Ruby geschrieben wird, besitzt Puppet
|
||||
seine eigene Konfigurationssprache. Puppets Sprache ist im Gegensatz zu
|
||||
General-Purpose-Languages wie Ruby, Java oder C/C++ eine
|
||||
Domain-Specific-Language (DSL). Eine DSL ist eine speziell für den
|
||||
Anwendungszweck geschriebene und optimierte Sprache. Sie enthält häufig Elemente
|
||||
und Ausdrücke, welche es erlauben, Probleme der Anwendungsdomain effizient zu
|
||||
lösen. Es wird häufig auf umfangreiche Standardbibliotheken und Sprachkonstrukte
|
||||
verzichtet, die in General-Purpose-Languages üblich sind. Puppets Sprache wurde
|
||||
an das Konfigurationsformat der Überwachungssoftware Nagios angelehnt
|
||||
(\cite{puppetlanguage}). Sie ist deklarativ gehalten und soll möglichst einfach
|
||||
erlernbar für Administratoren, auch ohne programmiertechnischen Hintergrund,
|
||||
sein. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung von \emph{Resources}. Die
|
||||
Sprache besitzt Kontrollstrukturen wie Case- und If-Statements. Es gibt
|
||||
Datentypen wie \emph{Strings}, \emph{Booleans}, \emph{Arrays}, \emph{Reguläre
|
||||
Ausdrücke} und \emph{Hashes}. Diese können in Variablen gespeichert werden. Die
|
||||
\paragraph{Sprache}
|
||||
Während bei Chef die Konfiguration in Ruby geschrieben wird, besitzt Puppet eine
|
||||
eigene Konfigurationssprache. Puppet's Sprache ist im Gegensatz zu allgemeinen
|
||||
verwendeten Sprachen (engl. General-Purpose-Languages, kurz GPL) wie Ruby, Java
|
||||
oder C/C++ eine domänspezifische Sprache (engl. Domain-Specific-Language - DSL).
|
||||
Eine DSL ist eine speziell für den Anwendungszweck geschriebene und optimierte
|
||||
Sprache. Sie enthält häufig Elemente und Ausdrücke, welche es erlauben, Probleme
|
||||
der Anwendungsdomäne effizient zu lösen. Es wird häufig auf umfangreiche
|
||||
Standardbibliotheken und Sprachkonstrukte verzichtet, die in GPLs üblich sind.
|
||||
Puppet's Sprache wurde an das Konfigurationsformat der Überwachungssoftware
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||||
Nagios angelehnt (\cite{puppetlanguage}). Sie ist deklarativ gehalten und soll
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möglichst einfach erlernbar sein (auch für Administratoren ohne programmiertechnischen
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Hintergrund). Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung von
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\texttt{Ressourcen}. Die Sprache besitzt Kontrollstrukturen wie Case- und
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If-Statements. Es gibt Datentypen wie \texttt{Strings}, \texttt{Booleans},
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\texttt{Arrays}, \texttt{Reguläre Ausdrücke} und \texttt{Hashes}. Diese können
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in Variablen gespeichert werden. Die
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\href{https://forge.puppetlabs.com/puppetlabs/stdlib}{Standardbibliothek} von
|
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Puppet stellt Funktionen bereit, um auf diesen Datentypen einfache Operationen
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auszuführen. Allerdings ist es nicht möglich, Schleifen auszuführen. (Diese
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\href{http://docs.puppetlabs.com/puppet/latest/reference/experiments_lambdas.html}{Funktion}
|
||||
ist momentan als \emph{experimental} markiert). Funktionen können nicht direkt in
|
||||
Puppets Sprache definiert werden. Stattdessen werden diese als Erweiterung des
|
||||
Parsers in Ruby implementiert, was wiederum den Nachteil hat, dass dafür
|
||||
eine weitere Sprachen erlernt werden muss. Manche Unternehmen und Organisationen
|
||||
greifen bevorzugt auf Puppet zurück, weil es einfacher ist, neue Mitarbeiter ohne
|
||||
Rubykenntnisse in diesem Framework zu schulen. Andere wiederum bevorzugen die
|
||||
Flexibilität von Ruby. Facebook gab dies als einen der Grund an für einen
|
||||
Umstieg im Jahre 2013 von \emph{CFEngine2} auf \emph{Chef 11}
|
||||
ist momentan als \texttt{experimentell} markiert). Funktionen können nicht
|
||||
direkt in Puppet's Sprache definiert werden. Stattdessen werden diese als
|
||||
Erweiterung des Parsers in Ruby implementiert, was wiederum den Nachteil hat,
|
||||
dass dafür eine weitere Sprachen erlernt werden muss. Manche Unternehmen und
|
||||
Organisationen greifen bevorzugt auf Puppet zurück, weil es einfacher ist, neue
|
||||
Mitarbeiter ohne Rubykenntnisse in diesem Framework zu schulen. Andere wiederum
|
||||
bevorzugen die Flexibilität von Ruby. Facebook gab dies als einen der Grund an
|
||||
für einen Umstieg im Jahre 2013 von \texttt{CFEngine2} auf \texttt{Chef 11}
|
||||
\cite{facebooklikeschef}.
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||||
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||||
Das strukturelle Gegenstück zu \emph{Cookbooks} in Chef ist das
|
||||
\emph{Puppet-Module} in Puppet. Diese werden in der Community entwickelt. Da
|
||||
Puppet älter ist, ist anzunehmen, dass hierfür mehr Puppet-Module zur Verfügung
|
||||
\paragraph{Communities}
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||||
Das strukturelle Gegenstück zu \texttt{Cookbooks} in Chef ist das
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||||
\texttt{Modul} in Puppet. Diese werden in der Nutzergemeinschaft entwickelt. Da
|
||||
Puppet älter ist, ist anzunehmen, dass hierfür mehr Module zur Verfügung
|
||||
stehen, als Cookbooks für Chef. Die primäre Distributionsquelle ist
|
||||
\href{https://forge.puppetlabs.com/}{Puppet-Forge}, in dem \textbf{2206}
|
||||
\href{https://forge.puppetlabs.com/modules?supported=yes}{Module} zur Verfügung
|
||||
\href{https://forge.puppetlabs.com/modules?supported=yes}{Modul} zur Verfügung
|
||||
stehen (Stand: 31.03.2014). Für Chef gibt es eine ähnliche
|
||||
\href{http://community.opscode.com/}{Community-Seite} mit \textbf{1368} Modulen,
|
||||
(Stand: 31.03.2014 - ermittelt über die
|
||||
@ -295,11 +306,11 @@ Vergleich wurde die Anzahl der Suchtreffer für Projekte, die die Begriffe
|
||||
filtert Forks (Abspaltungen) von Projekten aus den Suchergebnissen heraus und
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||||
schlüsselt die Ergebnisse nach Programmiersprache auf. Es wurden alle Sprachen
|
||||
in beiden Projekte mit weniger als 100 Suchtreffer aus Übersichtlichkeitsgründen
|
||||
nicht in das Diagramm übernommen (siehe Tabelle). Eine Stichproben der
|
||||
Ergebnisse, dass die Suchtreffer sich überwiegend mit den eigentlichen Projekten
|
||||
Chef und Puppet beschäftigen. Anzumerken ist, dass Zielgruppe von Puppet
|
||||
überwiegend Systemadminstratoren aus besteht, während Chef auch von vielen
|
||||
Entwicklern genutzt wird. Letztere verwenden bevorzugt Github.
|
||||
nicht in das Diagramm übernommen (siehe Tabelle~\ref{tab:rohdaten}). Eine
|
||||
Stichproben der Ergebnisse, dass die Suchtreffer sich überwiegend mit den
|
||||
eigentlichen Projekten Chef und Puppet beschäftigen. Anzumerken ist, dass
|
||||
Zielgruppe von Puppet überwiegend Systemadminstratoren aus besteht, während Chef
|
||||
auch von vielen Entwicklern genutzt wird. Letztere verwenden bevorzugt Github.
|
||||
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||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\pgfplotstableread{
|
||||
@ -346,6 +357,7 @@ Puppet Ruby Shell Python Javascript Perl Andere
|
||||
\end{tikzpicture}
|
||||
\caption{Anzahl der Suchtreffer auf Github aufgeschlüsselt nach
|
||||
Programmiersprache für die Begriffe ``Chef'' und ``Puppet''.}
|
||||
\label{tab:rohdaten}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
\begin{table}[h]
|
||||
@ -359,63 +371,60 @@ Programmiersprache für die Begriffe ``Chef'' und ``Puppet''.}
|
||||
|
||||
\vspace{0.5cm}
|
||||
|
||||
Eine weitere wichtige Statistik für Opensourceprojekte ist die Anzahl der
|
||||
Abonnenten auf den jeweiligen Mailinglisten.
|
||||
Eine weitere wichtige Statistik für Opensource-Projekte ist die Anzahl der
|
||||
Abonnenten auf den jeweiligen Mailinglisten. Engagierte und aktive
|
||||
Nutzer/Entwickler abonnieren häufig diese, wodurch sich die Größe der Community
|
||||
qualitativ vergleichen lassen.
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||||
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||||
\begin{description}
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||||
\item[chef@lists.opscode.com] Community-Mailingliste, 1620 Abonnenten, \href{http://lists.opscode.com/sympa/info/chef}{Quelle}, Stand: 31.03.2014
|
||||
\item[chef-dev@lists.opscode.com] Entwickler-Mailingliste, 652 Abonnenten, \href{http://lists.opscode.com/sympa/info/chef-dev}{Quelle}, Stand: 31.03.2014
|
||||
\item[puppet-users@googlegroups.com] Community-Mailingliste,
|
||||
\textasciitilde{}7000 Abonnenten, Quelle: \href{https://twitter.com/puppetlabs/status/450760644329881600}{Anfrage per Twitter}, Stand: 01.04.2014
|
||||
\item[chef@lists.opscode.com] Community-Mailingliste, 1620 Abonnenten, Quelle:~\cite{chefcommunitylist}, Stand: 31.03.2014
|
||||
\item[chef-dev@lists.opscode.com] Entwickler-Mailingliste, 652 Abonnenten, Quelle:~\cite{chefdeveloperlist}, Stand: 31.03.2014
|
||||
\item[puppet-users@googlegroups.com] Community-Mailingliste, \textasciitilde{}7000 Abonnenten, Quelle:~\cite{puppetcommunitylist}, Stand: 01.04.2014
|
||||
\end{description}
|
||||
|
||||
Mailinglisten eignen sich, um qualitiv die aktiven Nutzer beider Projekte zu
|
||||
vergleichen. Neben dem Bugtracker ist stellt die Mailingliste ein wichtiges
|
||||
Kommunikationsmittel dar.
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||||
Die Anzahl der verfügbaren Module, veröffentlichte Githubprojekte und der
|
||||
Abonnenten auf den Mailinglisten weisen darauf hin, dass Puppet nach wie vor
|
||||
eine größere Community hat.
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||||
Die Zahlen weisen darauf hin, dass Puppet nach wie vor eine größere Community
|
||||
hat.
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||||
\paragraph{Funktionsweise}
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||||
Anstelle von Recipes werden in Puppet Manifeste geschrieben. Das sind Dateien,
|
||||
die auf den Suffix .pp enden und sich in dem Ordner \texttt{manifests} im Modul
|
||||
befinden. Jedes Manifest definiert eine Klasse, eingeleitet durch das
|
||||
Schlüsselwort \texttt{class}. Der Namen dieser Klasse wird aus dem Modulnamen
|
||||
und dem Manifest-Namen gebildet. Wenn das Modul \texttt{foo} das Manifest
|
||||
\texttt{bar} enthält, ist der Name der Klasse \texttt{foo::bar}. Eine Ausnahme
|
||||
bildet das Manifest \texttt{init.pp}, bei dem die Klasse nur \texttt{bar} lauten
|
||||
würde. Diese Benennungskonvention wurde in Chef übernommen, um Recipes in
|
||||
Cookbooks zu referenzieren. Allerdings werden in Recipes keine separaten Objekt
|
||||
definiert und der ganze Inhalt der Datei bildet das Recipe.
|
||||
|
||||
Anstelle von Recipes werden in Puppet Manifests geschrieben. Das sind Dateien,
|
||||
die auf den Suffix .pp enden und sich in dem Ordner \emph{manifests} im
|
||||
Puppet-Module befinden. Jedes Manifest definiert eine \emph{Class}, eingeleitet
|
||||
durch das Schlüsselwort \emph{class}. Der Namen dieser Klasse wird aus dem
|
||||
Module-Namen und Manifest-Namen gebildet. Wenn das Module ``foo'' das Manifest
|
||||
``bar'' enthält, ist der Name der Class ``foo::bar''. Eine Ausnahme bildet das
|
||||
Manifest \emph{init.pp}, bei dem die Class nur ``bar'' lauten würde. Diese
|
||||
Benennungskonvention wurde in Chef übernommen, um Recipes in Cookbooks zu
|
||||
referenzieren (anstelle von \emph{init.pp} lautet die Datei \emph{default.rb}).
|
||||
Allerdings werden in Recipes keine separaten Objekt definiert und der ganze
|
||||
Inhalt der Datei bildet das Recipe.
|
||||
|
||||
Eine Class in Puppet kann über Parameter konfiguriert werden. Parameter werden
|
||||
im Kopfteil der Class deklariert und können Standardwerte besitzen. Chef besitzt
|
||||
mit \emph{Attributes} ein vergleichbares Konzept. Allerdings werden Attributes
|
||||
getrennt von den Recipes definiert und sie werden dem Node-Objekte zugewiesen.
|
||||
Die Attributes stehen somit allen Recipes zu Verfügung und können an
|
||||
Eine Klasse in Puppet kann über Parameter konfiguriert werden. Parameter werden
|
||||
im Kopfteil der Klasse deklariert und können Standardwerte besitzen. Chef
|
||||
besitzt mit \texttt{Attributen} ein vergleichbares Konzept. Allerdings werden
|
||||
Attribute getrennt von den Recipes definiert und sie werden dem Node-Objekte
|
||||
zugewiesen. Die Attribute stehen somit allen Recipes zu Verfügung und können an
|
||||
verschiedenen Stellen überschrieben werden. In Puppet 3 wurde diese Trennung
|
||||
von Code und organsationsspezifischen Daten durch die Erweiterung \emph{Hiera}
|
||||
ebenfalls eingeführt. Class-Parameter werden automatisch in der \emph{Hieradb}
|
||||
gesucht und gegebenfalls überschrieben. Hiera-Attribute können spezifisch für
|
||||
einzelne Nodes oder für die gesamte Organisation gesetzt werden. In älteren
|
||||
Versionen von \emph{Puppet} wurden Attributes und Module für die einzelnen Nodes
|
||||
in der zentralen \emph{site.pp}-Manifest verwaltet. Hiera ersetzt die
|
||||
\emph{site.pp} weitest gehend. Durch die Funktion \emph{hiera\_include} können
|
||||
Classes im Hiera-Backend gesetzt werden (ähnlich der Run-List in Chef).
|
||||
von Code und organsationsspezifischen Daten durch die Erweiterung \texttt{Hiera}
|
||||
ebenfalls eingeführt. Klassenparameter werden automatisch in der
|
||||
\texttt{HieraDB} gesucht und gegebenenfalls überschrieben. In älteren Versionen
|
||||
von \texttt{Puppet} wurden Einstellungen für die Nodes in der zentralen
|
||||
\texttt{site.pp}-Manifest verwaltet. Hiera ersetzt die \texttt{site.pp} weitest
|
||||
gehend. Durch die Funktion \texttt{hiera\_include} können Klassen im
|
||||
Hiera-Backend gesetzt werden (ähnlich der Run-List in Chef).
|
||||
|
||||
Resources heissen in Puppet Types. Puppet liefert wie Chef bereits eine Reihe
|
||||
Ressourcen heißen in Puppet \texttt{Types}. Puppet liefert wie Chef bereits eine Reihe
|
||||
von Types mit. Diese werden Core-Types genannt. Wie auch in Chef können Types in
|
||||
Puppet mehrere plattformspezifische Provider besitzen. Es ist möglich, eigene
|
||||
Types zu definieren, auch Custom-Types genannt (Ähnlich LRWP in Chef). Die
|
||||
Implementierung der Types/Provider erfolgt in Ruby im Verzeichnis
|
||||
\emph{lib/puppet}. Die Zustände einer Resource können in Puppet über das Setzen
|
||||
des Parameters \emph{ensure} festgelegt werden (vergleichbar mit \emph{action}
|
||||
\texttt{lib/puppet}. Die Zustände einer Ressource können in Puppet über das Setzen
|
||||
des Parameters \texttt{ensure} festgelegt werden (vergleichbar mit \texttt{action}
|
||||
in Chef).
|
||||
|
||||
Ein weiteres häufig genutztes Pattern, um Resources zu gruppieren, ist der
|
||||
\emph{Defined-Type}. Dieser ist das Äquivalent zur aus Chef bekannte
|
||||
\emph{Definition}. Ein Defined-Type kann im Gegensatz zum Custom-Type auch
|
||||
direkt in der Puppet-Sprache mit dem Schlüsselwort \emph{define} erstellt
|
||||
Ein weiteres häufig genutztes Entwurfsmuster, um Ressourcen zu gruppieren, ist
|
||||
der \texttt{Defined-Type}. Dieser ist das Äquivalent zur aus Chef bekannten
|
||||
\texttt{Definition}. Ein Defined-Type kann im Gegensatz zum Custom-Type auch
|
||||
direkt in der Puppet-Sprache mit dem Schlüsselwort \texttt{define} erstellt
|
||||
werden.
|
||||
|
||||
Vor der eigentlichen Provisionierung werden Informationen über das System zu
|
||||
@ -424,60 +433,67 @@ gesammelt. Dabei wird auf die Bibliothek
|
||||
von Chef wurde die gleiche Bibliothek verwendet, bevor später
|
||||
\href{http://docs.opscode.com/ohai.html}{Ohai} integriert wurde.
|
||||
|
||||
Chef benutzt die gleiche Template-Syntax wie Puppet (eRuby). Der einzige
|
||||
Unterschied bei Chef ist die Funktion für verschiedene Plattformen und
|
||||
-versionen verschiedene Template-Varianten der gleichen Datei im Cookbook
|
||||
vorzuhalten. Die Varianten werden durch Unterordner im Verzeichnis
|
||||
\emph{templates/} unterschieden (z.B. \emph{templates/windows} oder
|
||||
\emph{templates/ubuntu-12.04}). Falls kein der Plattform entsprechende Ordner
|
||||
existiert sucht Chef im Verzeichnis \emph{templates/default}.
|
||||
Puppet nutzt die gleiche Template-Syntax wie Chef, welche in
|
||||
Quellcodelisting~\ref{lst:erb-templates} vorgestellt wurde, um Dateien auf dem System
|
||||
zu generieren. Der einzige Unterschied bei Chef ist die Funktion für
|
||||
verschiedene Plattformen und -versionen verschiedene Template-Varianten der
|
||||
gleichen Datei im Cookbook vor halten zu können. Die Varianten werden durch Unterordner
|
||||
im Verzeichnis \texttt{templates/} unterschieden (z.B.
|
||||
\texttt{templates/windows} oder \texttt{templates/ubuntu-12.04}). Falls kein der
|
||||
Plattform entsprechende Ordner existiert sucht Chef im Verzeichnis
|
||||
\texttt{templates/default}.
|
||||
|
||||
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Puppet und Chef ist die Reihenfolge der
|
||||
Ausführung von Resources. Chef überprüft die Resources in der Reihenfolge, in
|
||||
Ausführung von Ressourcen. Chef überprüft die Ressourcen in der Reihenfolge, in
|
||||
der sie in der Run-List und in den Recipes geladen werden. Puppet sortiert
|
||||
Resources um. Bei Puppet spricht man von modelbasiertem Konfigurationsmanagment,
|
||||
während Chef ein \href{http://www.getchef.com/solutions/configuration-management/}{codebasiertes
|
||||
Konfigurationsmanagment} ist. Da manche Resources voneinander abhängen, kann durch die Angabe der
|
||||
Parameter \emph{before} und \emph{require} die Reihenfolge festgelegt werden.
|
||||
Über die Parameter \emph{notify} und \emph{subscribe} können darüber hinaus
|
||||
Resourcen aktualisiert werden, wenn sich eine Abhängigkeit geändert hat (z.B.
|
||||
kann ein Dienst neugestartet werden, wenn sich die dazu gehörige Konfiguration
|
||||
verändert hat). In Chef kann Letzeres über die Parameter \emph{notifies} und
|
||||
\emph{subscribes} angegeben werden.
|
||||
Ressourcen derartig um, dass möglichst wenig Veränderungen am System vorgenommen
|
||||
werden müssen um den gewünschten Zustand zu erreichen. Zum Beispiel, wenn an
|
||||
mehreren Stellen eine Konfiguration für einen Dienst verändert wird, sollte
|
||||
dieser nur einmal neu gestartet werden müssen. Bei Puppet spricht man von
|
||||
modellbasiertem Konfigurationsmanagement, während Chef ein
|
||||
\href{http://www.getchef.com/solutions/configuration-management/}{codebasiertes
|
||||
Konfigurationsmanagement} ist. Da manche Ressourcen voneinander abhängen, kann
|
||||
durch die Angabe der Parameter \texttt{before} und \texttt{require} die
|
||||
Reihenfolge festgelegt werden. Über die Parameter \texttt{notify} und
|
||||
\texttt{subscribe} können darüber hinaus Ressourcen aktualisiert werden, wenn
|
||||
sich eine Abhängigkeit geändert hat (z.B. kann ein Dienst neu gestartet werden,
|
||||
wenn sich die dazu gehörige Konfiguration verändert hat). In Chef kann Letzteres
|
||||
über die Parameter \texttt{notifies} und \texttt{subscribes} angegeben werden.
|
||||
|
||||
Wie auch Chef bietet Puppet verschiedene Betriebsmodi. Im einfachsten Fall wird
|
||||
mit dem Befehl \emph{puppet apply} ein lokales Manifest geladen werden
|
||||
(vergleichbar mit Chef-Solo). Das Äquivalent zu Chef-Server ist der
|
||||
Puppetmaster, zu welchem sich der Client \emph{Puppetd} verbindet und mittels
|
||||
SSL-Zertifikaten authentifiziert. In der Standarteinstellung setzt Puppetmaster
|
||||
auf den verhältnismäßig einfachen Webserver WEBrick. Dieser skaliert allerdings
|
||||
nicht über einen CPU-Core. Für größere Installationen werden Passenger oder
|
||||
Mongrel als Applikationsserver empfohlen, wobei Nginx als Load-Balancer fungiert. Ein
|
||||
beliebter Ansatz zum Skalieren größerer Cluster ist das Verwalten der
|
||||
Manifeste in einem Git-Repository, wobei Puppet periodisch über einen Cron-Job
|
||||
aufgerufen wird und die ausgecheckten Manifeste ausführt. Während Chef-Server
|
||||
bis zur Version 10 wie Puppet-Master in Ruby geschrieben war, wurde der API-Teil von
|
||||
Chef-Server wurde in Version 11 in der Programmiersprache Erlang neugeschrieben.
|
||||
Die Zahl der Nodes, die von einem Server bedient werden, soll sich dabei
|
||||
vervierfacht haben und kann somit bis zu 10.000 Nodes bedienen (Quelle:
|
||||
\cite{chefscale}). Für Puppet wurden keine Statistiken gefunden, die eine Aussage
|
||||
darüber treffen, wieviele Nodes pro Server betreut werden können. Allerdings ist
|
||||
anzunehmen, dass die Anzahl der Server, bedingt durch die genutzte Architektur,
|
||||
kleiner ist als bei Chef.
|
||||
\paragraph{Architektur} Wie auch Chef bietet Puppet verschiedene Betriebsmodi.
|
||||
Im einfachsten Fall wird mit dem Befehl \texttt{puppet apply} ein lokales
|
||||
Manifest geladen werden (vergleichbar mit Chef-Solo). Das Äquivalent zum
|
||||
Chef-Server in Chef ist bei Puppet der Puppet-Master, zu welchem sich der Client
|
||||
\texttt{Puppetd} verbindet und mittels SSL-Zertifikaten authentifiziert. In der
|
||||
Standarteinstellung setzt Puppetmaster auf den verhältnismäßig einfachen
|
||||
Webserver \texttt{WEBrick} Dieser skaliert allerdings nicht auf mehrere
|
||||
CPU-Kerne, da nur ein Prozess und Thread gestartet wird. Für Installationen mit
|
||||
mehr als 10 Knoten werden Passenger oder Mongrel als Applikationsserver
|
||||
empfohlen, wobei Nginx als Load-Balancer fungiert. Ein beliebter Ansatz zum
|
||||
Skalieren größerer Cluster ist das Verwalten der Manifeste in einem
|
||||
Git-Repository, wobei ein Cron-Job periodisch die Manifeste vom Git-Server lädt
|
||||
und Puppet ausführt. Während Chef-Server bis zur Version 10 wie Puppetmaster in
|
||||
Ruby geschrieben war, wurde der API-Teil von Chef-Server in Version 11 in der
|
||||
Programmiersprache Erlang neu geschrieben. Die Zahl der Nodes, die von einem
|
||||
Server bedient werden, soll sich dabei vervierfacht haben und kann somit bis zu
|
||||
10.000 Nodes bedienen (Quelle: \cite{chefscale}). Für Puppet wurden keine
|
||||
Statistiken gefunden, die eine Aussage darüber treffen, wie viele Nodes pro
|
||||
Server betreut werden können. Allerdings ist anzunehmen, dass die Anzahl der
|
||||
Server, bedingt durch die genutzte Architektur, kleiner ist als bei Chef.
|
||||
|
||||
Zu den, von offiziell von Chef unterstützten, Plattformen gehören Windows, Mac OS X,
|
||||
verschiedene Linuxderivate (Debian, Ubuntu, Redhat, \ldots) und Solaris. Puppet
|
||||
bietet breiteren Support und unterstützt zusätzlich Free- und OpenBSD sowie
|
||||
HP-UX und AIX.
|
||||
|
||||
\paragraph{Résumé}
|
||||
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Chef und Puppet den gleichen
|
||||
Funktionsumfang bieten. Die Grundkonzepte sind ähnlich, so ein Anwender des
|
||||
einen Systems mit wenig Aufwand auch das andere System lernen kann. Die beiden
|
||||
Firmen, Puppet Labs und Chef, enwickeln beide ihr Produkt stetig weiter und
|
||||
Firmen, Puppet Labs und Chef, entwickeln beide ihr Produkt stetig weiter und
|
||||
bieten kommerziellen Support. Während Puppet auf den klassischen
|
||||
Systemadminstrator abzielt, ist Chef ein Produkt der
|
||||
\href{http://www.getchef.com/solutions/devops/}{DevOps}-Bewegung, bei welcher
|
||||
der (operative) adminstrative Teil einer Organisation stärker mit der
|
||||
Entwicklung verzahnt wird.
|
||||
Systemadministrator abzielt, Chef spricht den Trend der
|
||||
\href{http://www.getchef.com/solutions/devops/}{DevOps}-Kultur an, bei welcher
|
||||
Administration und Entwicklung stärker ineinander über gehen.
|
||||
|
||||
% vim: set spell spelllang=de_de
|
||||
|
@ -2,4 +2,3 @@
|
||||
% welche Erkenntnisse wurden gewonnen
|
||||
% Ansible, Salt.
|
||||
|
||||
|
||||
|
@ -2,28 +2,28 @@
|
||||
\label{sub:einrichtung-der-netzwerkdienste}
|
||||
|
||||
Für die Provisionierung der Netzwerkdienste wurde
|
||||
\href{http://vagrantup.com}{Vagrant} verwendet. Dies ist ein Programm, um auf
|
||||
der Basis von Virtualbox und anderen Virtualisierungslösungen schnell und
|
||||
reproduzierbar virtuelle Maschinen zu starten. Die Einstellungen hierfür werden
|
||||
in der Datei \emph{Vagrantfile} hinterlegt, welche Vagrant beim Start einliest.
|
||||
Vagrant kann Chef beim Erstellen von virtuellen Maschinen integrieren. Es
|
||||
bietet Optionen, mit welchen Einstellungen neue virtuelle Maschinen
|
||||
provisioniert werden sollen. Zum Einsatz kam das Betriebssystem Ubuntu in der
|
||||
Version 12.04. Das Basisimage hierfür wurde von \emph{Chef}, der gleichnamigen
|
||||
Firma, bereitgestellt. Für die Kommunikation mit Vagrant wurde das
|
||||
Netzwerkinterface \emph{eth0} konfiguriert. Ein weiteres Netzwerkinterface
|
||||
(\emph{eth1}) wird für das interne virtuelle Netzwerk zwischen den VMs zum
|
||||
Betreiben der Netzwerkdienste benötigt. Vagrant bietet für diese erweiterten
|
||||
Einstellungen keine Optionen. Um diese dennoch zu übernehmen, waren spezielle
|
||||
Kommandozeilenargumente an den Befehl \emph{VBoxManage} nötig, welches von
|
||||
Vagrant für Virtualbox genutzt wird. Dies schränkt die Nutzung allerdings auf
|
||||
den Hypervisor Virtualbox ein. Vagrant bietet die Möglichkeit, neben
|
||||
Provisionierungsystemen auch Shellskripte auszuführen. Diese wurde genutzt, um
|
||||
Chef auf die, zum damaligen Zeitpunkt, aktuellste Version 11.8.2 zu
|
||||
aktualisieren.
|
||||
\href{http://vagrantup.com}{Vagrant} verwendet. Dies ist ein Programm, um
|
||||
schnell und reproduzierbar virtuelle Maschinen für Virtualbox und andere
|
||||
Virtualsierungslösungen zu erstellen und zu starten. Die Einstellungen hierfür
|
||||
werden in der Datei \texttt{Vagrantfile} hinterlegt, welche Vagrant beim Start
|
||||
einliest. Vagrant kann Chef beim Erstellen von virtuellen Maschinen integrieren.
|
||||
Zum Einsatz kam das Betriebssystem Ubuntu in der Version 12.04. Das Basisimage
|
||||
hierfür wurde von \texttt{Chef}, der gleichnamigen Firma, bereitgestellt. Für
|
||||
die Kommunikation mit Vagrant wurde die virtuelle Netzwerkkarte \texttt{eth0}
|
||||
konfiguriert. Ein weitere Karte (\texttt{eth1}) wird für das interne virtuelle
|
||||
Netzwerk zwischen den VMs zum Betreiben der Netzwerkdienste benötigt.
|
||||
|
||||
Vagrant bietet keine Optionen, ein virtuelles Netzwerk zu erstellen, ohne das
|
||||
jeder VM eine IP-Adresse fest oder DHCP unmittelbar nach dem Start zugewiesen
|
||||
wird. In dem genannten Netzwerk sollte allerdings DHCP von dem Head-Node bereit
|
||||
gestellt werden. Deswegen waren zusätzliche Kommandozeilenargumente an den
|
||||
Befehl \texttt{VBoxManage} im Vagrantfile nötig, welches von Vagrant genutzt
|
||||
wird um Virtualbox zu verwalten. Dies schränkt die Nutzung allerdings auf den
|
||||
Hypervisor Virtualbox ein.
|
||||
|
||||
Des weiteren wird Ruby auf dem Host benötigt, um beispielsweise die Tests
|
||||
ausführen zu können. Auf Unix-Ähnlichen Systemen kann dies mit dem Befehl:
|
||||
ausführen zu können. Auf Unix-Ähnlichen Systemen kann man diese
|
||||
Programmiersprache mit dem Befehl:
|
||||
|
||||
\shellcmd{curl -sSL https://get.rvm.io | bash -s stable}
|
||||
|
||||
@ -36,12 +36,12 @@ Projektverzeichnis ausgeführt werden:
|
||||
|
||||
\shellcmd{bundle install}
|
||||
|
||||
Zur Verwaltung der externen und internen Cookbooks wurde die
|
||||
Zur Verwaltung der externen und selbst geschriebenen Cookbooks wurde die
|
||||
Abhängigkeitsverwaltung \href{http://berkshelf.com}{Berkshelf} verwendet. Bei
|
||||
diesem werden die zu ladenden Cookbooks und die gewünschte Version in einer
|
||||
Datei namens Berkssfile angegeben (vergleichbar mit
|
||||
\href{http://bundler.io/}{Gemfiles} in Ruby). Berkshelf unterstützt dabei
|
||||
verschiedene Quellen (per Api von der Communityseite von Opscode, Git, lokal)
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Datei namens Berksfile angegeben (vergleichbar mit
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\href{http://bundler.io}{Bundler} und Gemfiles in Ruby). Berkshelf unterstützt
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dabei verschiedene Quellen (per API von der Communityseite von Chef, Git, lokal)
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und kann Abhängigkeiten zu anderen Cookbooks auflösen. Um die Cookbooks initial
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zu laden, muss der Befehl:
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@ -54,19 +54,19 @@ Für das Zusammenspiel mit Vagrant gibt es das Plugin
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dass die von Berkshelf verwalteten Cookbooks auch in Vagrant zur Verfügung
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stehen.
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Für bestimmte Funktionen, wie geteilte Ordner zwischen VM und Host, müssen die
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\emph{virtualbox-client-modules} in der VM installiert sein. Diese sind in
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meisten vielen Images vorhanden, die es für Vagrant gibt. Allerdings muss die
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Virtualboxversion des Host mit der Version in der VM übereinstimmen. Abhilfe
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schafft das Vagrantplugin
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Für bestimmte Funktionen, wie Gemeinsame Ordner (shared folders) zwischen VM und
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Host, müssen die \texttt{virtualbox\--client\--modules} in der VM installiert
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sein. Diese sind in vielen Images bereits vorhanden, die es für Vagrant gibt.
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Allerdings muss die Virtualbox-Version des Host mit der Version in der VM
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übereinstimmen. Abhilfe schafft das Vagrantplugin
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\href{https://github.com/dotless-de/vagrant-vbguest}{vagrant-vbguest}. Beim
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Start installiert das Plugin die die gleiche Version des Modules in der VM.
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Wenn Virtualbox mit Linux als Hostsystem ausgeführt wird, sollte das
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Kernelmodule \emph{vboxdrv} geladen sein. Manche Linux-Distributionen
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installieren dieses Module bereits während der Installation von Virtualbox.
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Auf MacOS X und Windows sind keine weiteren Schritte notwendig.
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Start der VM installiert das Plugin die gleiche Version des Modul in der VM. Wenn
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Virtualbox mit Linux als Host-System ausgeführt wird, muss das Kernelmodule
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\texttt{vboxdrv} geladen sein. Manche Linux-Distributionen installieren dieses
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Module bereits während der Installation von Virtualbox. Auf Mac OS X und
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Windows sind keine weiteren Schritte notwendig.
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Beide Plugins werden den Befehlen:
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Beide Plugins werden mit den Befehlen:
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\shellcmd{vagrant plugin install vagrant-vbguest}
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@ -83,59 +83,59 @@ erneut mit Befehl:
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\shellcmd{vagrant provision}
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gestartet werden:
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gestartet werden.
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Als Netzwerkdienste wurden die Protokolle DHCP, DNS und NTP gewählt. Die VMs
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wurden in die zwei Gruppen \emph{Headnodes}und \emph{Computenodes} geteilt. Die
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Headnode bietet die genannten Dienste an. Die Computenodes fordern auf dem
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internen Netzwerk per DHCP eine IP-Adresse an und nutzen den DNS- und NTP-Dienst
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der jeweiligen Headnode.
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Die Netzwerkdienste sollen die Protokolle DHCP, DNS und NTP bereitstellen. Es
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wird wie im Praktikum zwischen \texttt{Head-Nodes} und \texttt{Compute-Nodes}
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unterschieden. Die Head-Node bietet die genannten Dienste an. Die Compute-Nodes
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fordern auf dem internen Netzwerk per DHCP eine IP-Adresse an und nutzen den
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DNS- und NTP-Dienst der ihr zugewiesenen Head-Node.
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Die Attributes der Roles und der Node wurden in JSON-Dateien in den
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Verzeichnissen \emph{roles/} und \emph{nodes/} abgelegt. Es gibt je eine
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Role-Datei für Computenodes und Headnodes. In der aktuellen Konfiguration
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||||
erzeugt Vagrant eine Headnode mit der FQDN \emph{node0.lctp} und zwei
|
||||
Computenodes (\emph{node1.lctp} und \emph{node2.lctp}).
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||||
Die Attribute für die Rollen und den Nodes wurden in JSON-Dateien in den
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||||
Verzeichnissen \texttt{roles/} und \texttt{nodes/} abgelegt. Es gibt je eine
|
||||
Rollen-Datei für Compute-Nodes und Head-Nodes. In der aktuellen Konfiguration
|
||||
erzeugt Vagrant eine Head-Node mit der FQDN \texttt{node0.lctp} und zwei
|
||||
Compute-Nodes (\texttt{node1.lctp} und \texttt{node2.lctp}).
|
||||
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||||
Für das Deployment wurden fünf Cookbooks geschrieben:
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||||
Es wurden fünf Cookbooks geschrieben:
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\begin{description}
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\item[bind]
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Als DNS-Server wurde bind gewählt. Das Cookbook richtet diesen Dienst ein
|
||||
und fügt, die in den Attributes konfigurierten, DNS-Einträge zu den
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||||
entsprechenden Zonen hinzu.
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||||
Für Bereitstellung des DNS-Dienstes wird Named aus dem BIND-Packet
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||||
installiert. Das Cookbook richtet diesen Dienst ein und fügt die in den
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Attributen konfigurierten DNS-Einträge zu den entsprechenden Zonen hinzu.
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||||
\item[dhcp]
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||||
Dieses Cookbook richtet den \href{https://www.isc.org/downloads/dhcp/}{ISC-DHCP-Server} ein. Neben der
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||||
Zuordnung von festen IP-Adressen zu Nodes, kann ein DNS-Server und ein
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||||
NTP-Server
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||||
festgelegt werden.
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||||
\item[lctp-network] Dieses Cookbook ist ein Wrappercookbook um das
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||||
\item[lctp-network]
|
||||
Dieses Cookbook ist ein Wrapper um das
|
||||
\href{https://github.com/redguide/network_interfaces}{network\_interfaces}
|
||||
Cookbook. Wrappercookbooks werden häufig dazu benutzt um bestehende Cookbooks
|
||||
aus anderen Quellen um Funktionalität zu erweitern. In diesem Fall aktiviert
|
||||
das Cookbook für die Computenodes DHCP auf dem interen Netzwerkinterface.
|
||||
Auf den Headnodes wird eine statische IP-Adresse gesetzt, der DNS-Server auf
|
||||
localhost festgelegt und IP-Forwarding sowie Masquerading via iptables für
|
||||
den Routerbetrieb aktiviert.
|
||||
Cookbook. Wrapper-Cookbooks werden häufig dazu benutzt um bestehende
|
||||
Cookbooks aus anderen Quellen um Funktionalität zu erweitern. Für
|
||||
Compute-Nodes aktiviert das Cookbook für die DHCP in dem
|
||||
virtuellen Netzwerk. Im Falle eines Head-Nodes wird eine statische
|
||||
IP-Adresse gesetzt, der DNS-Server auf localhost festgelegt und
|
||||
IP-Forwarding sowie Masquerading via iptables für den Router-Betrieb
|
||||
aktiviert.
|
||||
\item[ntp]
|
||||
Dieses Cookbook richtet den NTP-Deamon ein, welcher die Zeit zwischen den
|
||||
einzelnen Knoten synchron halten soll.
|
||||
einzelnen Nodes synchronisiert.
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||||
\item[main]
|
||||
Dieses Cookbook fasst alle oben genannten Cookbooks für Compute- und
|
||||
Headnode zusammen. Man könnte dies prinzipiell auch in den jeweiligen
|
||||
Rollen erledigen. Rollen in Chef haben allerdings den Nachteil, dass diese
|
||||
nicht versionierbar und (bei Chef-Server) über alle Umgebungen identisch
|
||||
sind. Somit ist eine Trennung zwischen Test- und Produktivumgebung
|
||||
schwierig.
|
||||
Head-Node zusammen. Man könnte dies prinzipiell auch in den jeweiligen
|
||||
Rollen erledigen. Rollen haben allerdings den Nachteil, dass diese
|
||||
im Gegensatz zu Cookbooks nicht versionierbar sind und (bei Chef-Server) über
|
||||
alle Umgebungen identisch sind. Somit ist eine Trennung zwischen Test- und
|
||||
Produktivumgebung schwierig.
|
||||
\end{description}
|
||||
|
||||
Es wurden folgende externen Cookbooks verwendet:
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||||
\begin{description}
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||||
\item[apt] bringt die lokalen Paketquellen auf den aktuellen Stand und
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||||
aktualisiert den Paketcache.
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||||
\item[network\_interfaces] verwaltet Debians Netzkonfiguration
|
||||
/etc/network/interfaces.
|
||||
\item[apt] aktualisert die lokalen Paketlisten und den Paketcache.
|
||||
\item[network\_interfaces] verwaltet Debian's Netzkonfiguration
|
||||
\item[minitest-handler] Sammelt alle Tests in den Cookbooks und führt diese
|
||||
nach der Provisionierung aus (siehe~\ref{minitest_handler}).
|
||||
\end{description}
|
||||
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||||
% vim: set spell spelllang=de_de
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||||
% vim: set spell spelllang=de_dihr zugewiesenen e
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||||
|
@ -3,54 +3,50 @@
|
||||
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||||
Wie auch in der Softwareentwicklung müssen Konfigurationssysteme getestet
|
||||
werden. Dies gestaltet sich oft als schwierig, weil nicht immer eine exakte
|
||||
Kopie des aktuellen Produktionssystem zur Verfügung steht. Mit steigender
|
||||
Komplexität steigt der Aufwand, geschriebene Cookbooks manuell zu testen. Im
|
||||
Folgenden werden verschiedene Möglichkeiten aufgeführt, wie dies automatisiert
|
||||
werden kann.
|
||||
Kopie des aktuellen Produktionssystems zur Verfügung steht. Mit steigender
|
||||
Komplexität steigt der Aufwand, Cookbooks manuell zu testen. Im Folgenden werden
|
||||
verschiedene Möglichkeiten aufgeführt, wie dies automatisiert werden kann.
|
||||
|
||||
Die erste und einfachste Methode ist der Befehl:
|
||||
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||||
\shellcmd{knife cookbook test [COOKBOOKS...]}
|
||||
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||||
Das Kommandozeilenprogramm \emph{knife} ist Teil von Chef. Es ist das primäre
|
||||
Verwaltungsprogramm für Adminstratoren. Der Unterbefehl \emph{cookbook test}
|
||||
überprüft den Rubyquellcode und die Templates des Cookbooks auf Syntaxfehler.
|
||||
Allerdings treten viele Fehler erst zur Laufzeit auf, insbesonderes da Ruby eine
|
||||
dynamische Programmiersprache ist. Ein anderes Programm ist foodcritic. Es führt
|
||||
eine statische Codeanalyse ähnlich \href{http://www.jslint.com/}{JSlint} oder
|
||||
Das Kommandozeilenprogramm \texttt{knife} ist ein Teil von Chef. Es ist das
|
||||
primäre Verwaltungsprogramm für Chef-Administratoren. Der Unterbefehl
|
||||
\texttt{cookbook test} überprüft den Ruby-Quellcode und die Templates des
|
||||
Cookbooks auf Syntaxfehler. Allerdings treten viele Fehler erst zur Laufzeit
|
||||
auf, im Besonderen da Ruby dynamisch typisiert ist und der Compiler
|
||||
beispielsweise Tippfehler in Methoden und Variablennamen nicht erkennen kann.
|
||||
Ein anderes Programm ist foodcritic. Es führt eine statische Codeanalyse ähnlich
|
||||
\href{http://www.jslint.com/}{JSlint} oder
|
||||
\href{http://perl-critic.stacka.to/}{Perl::Critic} auf der eigenen Codebasis
|
||||
durch. Dabei wird der Rubycode gegen einen Regelsatz getestet, um so häufige
|
||||
Programmierfehler zu erkennen oder um Codingstandards innerhalb eines Projekts
|
||||
einzuhalten. Dieser Regelsatz kann durch eigene Regeln erweitern werden.
|
||||
durch. Dabei wird der Ruby-Quellcode gegen einen Regelsatz getestet, um so
|
||||
häufige Programmierfehler zu erkennen oder um Code-Konventionen innerhalb eines
|
||||
Projekts einzuhalten. Dieser Regelsatz kann durch eigene Regeln erweitern
|
||||
werden.
|
||||
|
||||
\subsubsection{Chefspec}
|
||||
\label{chefspec}
|
||||
|
||||
Chefspec baut auf das, in Ruby verbreitete, Testframework
|
||||
\href{http://rspec.info/}{RSpec} auf. Rspec ist ein Testframework, welches auf
|
||||
\href{http://dannorth.net/2012/05/31/bdd-is-like-tdd-if/}{Behavior Driven
|
||||
Development} (kurz BDD) basiert. Hierbei dokumentieren sich Testcases selbst
|
||||
durch Einfügen von Beschreibungen. RSpec kann Sätze aus diesen Beschreibungen
|
||||
bilden und so im Falle eines fehlgeschlagen Tests schnell darüber Auskunft
|
||||
geben, was der Test getestet hat und aus welchen Grund dieser fehlgeschlagen
|
||||
ist. Chefspec erweitert dabei RSpec um die Funktion, Cookbooks zu laden und
|
||||
stellt spezielle Matcher (RSpec-Terminologie für Assertions) bereit, um diese zu
|
||||
testen. Wie bereits in Abschnitt~\ref{ablauf_einer_provisionierung} erwähnt,
|
||||
gibt es zwei Phasen bei der Ausführung von Chef. Bei Chefspec wird der
|
||||
Provisionierungsprozess nur bis zur Convergingphase durchlaufen. Die eigenen
|
||||
Tests überprüfen nur die erzeugten \emph{Resources}. Dies hat den Vorteil, das
|
||||
Tests sehr schnell durchlaufen werden, da keine Änderungen an einem System
|
||||
vorgenommen werden müssen. Dies hat Vorteile beim Entwickeln, weil man auf diese
|
||||
Weise schnell Feedback bekommt. Das Zusammenspiel mehrerer Cookbooks lässt sich
|
||||
dadurch gut testen. Außerdem ermöglicht es, verschiedene
|
||||
Konfigurationen/Betriebssysteme durchzutesten, ohne das diese (zeit)aufwendig
|
||||
aufgesetzt werden müssen. Da Chefspec allerdings zu keinen Zeitpunkt Code auf
|
||||
dem System ausführt, sind weitere Integrationstest unerlässlich.
|
||||
Chefspec baut auf das in Ruby verbreitete Testframework
|
||||
\href{http://rspec.info/}{RSpec} auf. Chefspec erweitert dabei RSpec um die
|
||||
Funktion, Cookbooks zu laden und stellt spezielle Matcher (RSpec-Terminologie
|
||||
für Assertions) bereit, um diese zu testen. Wie bereits in
|
||||
Abschnitt~\ref{ablauf_einer_provisionierung} erwähnt, gibt es zwei Phasen bei
|
||||
der Ausführung von Chef. Bei Chefspec wird der Provisionierungsprozess nur bis
|
||||
zur Convergingphase durchlaufen. Die eigenen Tests überprüfen nur die erzeugten
|
||||
\texttt{Ressourcen}. Dies hat den Vorteil, das Tests sehr schnell durchlaufen
|
||||
werden, da keine Änderungen an einem System vorgenommen werden müssen. Dies hat
|
||||
Vorteile beim Entwickeln, weil man auf diese Weise schnell Feedback bekommt. Das
|
||||
Zusammenspiel mehrerer Cookbooks lässt sich dadurch gut testen. Außerdem
|
||||
ermöglicht es, verschiedene Konfigurationen/Betriebssysteme zu testen, ohne das
|
||||
diese (zeit)aufwendig aufgesetzt werden müssen. Da Chefspec allerdings zu keinen
|
||||
Zeitpunkt Code auf dem System ausführt, sind weitere Integrationstest
|
||||
unerlässlich.
|
||||
|
||||
Der folgende Test wurde aus dem selbst geschriebenen NTP-Cookbook
|
||||
(\ref{sub:einrichtung-der-netzwerkdienste}) entnommen.
|
||||
|
||||
\begin{lstlisting}[language=Ruby]
|
||||
\begin{lstlisting}[language=Ruby,caption={Chefspec-Test für das NTP-Cookbook}]
|
||||
require_relative '../spec_helper'
|
||||
|
||||
describe 'ntp::default' do
|
||||
@ -67,45 +63,39 @@ describe 'ntp::default' do
|
||||
end
|
||||
\end{lstlisting}
|
||||
|
||||
Im \emph{chef\_run}-Block wird der fiktiven Node Attribute zugewiesen und das zu
|
||||
Im \texttt{chef\_run}-Block wird dem fiktiven Node Attribute zugewiesen und das zu
|
||||
testende Cookbook ausgeführt. Das Ergebnis wird in diesem Beispiel in dem Objekt
|
||||
\emph{chef\_run} gespeichert. Gegen dieses Objekt wird getestet, ob bestimmte
|
||||
\emph{Resources} korrekt initialisiert wurden. In diesem Fall wird überprüft, ob
|
||||
das Paket \emph{ntp} installiert werden soll und ob das Subnetz in dem Template
|
||||
in der Konfigurationsdatei \emph{/etc/ntp.conf} richtig gesetzt wird.
|
||||
\texttt{chef\_run} gespeichert. Gegen dieses Objekt wird getestet, ob bestimmte
|
||||
\texttt{Ressourcen} korrekt initialisiert wurden. In diesem Fall wird überprüft, ob
|
||||
das Paket \texttt{ntp} installiert werden soll und ob das Subnetz in dem Template
|
||||
in der Konfigurationsdatei \texttt{/etc/ntp.conf} richtig gesetzt wird.
|
||||
|
||||
Die Tests werden mit dem Befehl \emph{rspec} ausgeführt. Wenn keine weiteren Argumente
|
||||
angegeben sind, führt dieses Programm alle Dateien unterhalb des Ordners \emph{spec}
|
||||
aus, dessen Dateinamen auf \emph{\_spec.rb} enden.
|
||||
Die Tests werden mit dem Befehl \texttt{rspec} ausgeführt. Wenn keine weiteren Argumente
|
||||
angegeben sind, führt dieses Programm alle Dateien unterhalb des Ordners \texttt{spec}
|
||||
aus, dessen Dateinamen auf \texttt{\_spec.rb} enden.
|
||||
|
||||
Um alle drei oben genannten Testmethoden gleichzeitig ausführen zu lassen, wurde
|
||||
ein Rakefile geschrieben. \href{http://rake.rubyforge.org/}{Rake} ist das, in
|
||||
Ruby geschriebene Äquivalent, zu Make, welches ein verbreitetes Buildprogramm
|
||||
auf Unix-Ähnlichen Plattformen ist. Die Tests werden durch den Task \emph{test}
|
||||
ausgeführt:
|
||||
ein Rakefile geschrieben. \href{http://rake.rubyforge.org/}{Rake} ist das in
|
||||
Ruby geschriebene Äquivalent zu Make, welches ein verbreitetes Buildprogramm
|
||||
auf UNIX-ähnlichen Plattformen ist. Die Tests werden durch den Befehl:
|
||||
|
||||
\shellcmd{rake test}
|
||||
|
||||
Dieser muss innerhalb Projektverzeichnises aufgerufen werden.
|
||||
ausgeführt.
|
||||
|
||||
Dieser muss innerhalb Projektverzeichnisses aufgerufen werden.
|
||||
|
||||
\subsubsection{Minitest-Handler}
|
||||
\label{minitest_handler}
|
||||
|
||||
\href{https://github.com/btm/minitest-handler}{Minitest-Handler} hingegen wird
|
||||
nach jedem Provisionierungsdurchgang ausgeführt. Im Gegensatz zu Chefspec nutzt
|
||||
es das Minitest-Framework, welches schon mit Ruby mitgeliefert wird. Allerdings
|
||||
kann man durch einbinden, der Zeile:
|
||||
|
||||
\begin{lstlisting}
|
||||
require "minitest/spec"
|
||||
\end{lstlisting}
|
||||
|
||||
eine Syntax benutzen, die RSpec sehr ähnliche ist. Um Minitest-Handler zu
|
||||
nutzen, muss das Recipe aus \emph{Minitest-Handler-Cookbook} als erstes Recipe
|
||||
in der node geladen werden. Minitest-Handler durchsucht beim Durchlauf in jedem
|
||||
anderen Cookbook, in den Unterordnern in \emph{files/} nach dem Verzeichnis
|
||||
\emph{test} und lädt alle Tests aus diesem Verzeichnis. Über die
|
||||
Beschreibungszeile:
|
||||
es das Minitest-Framework, welches schon mit Ruby mitgeliefert wird. Um
|
||||
Minitest-Handler zu nutzen, muss das Recipe aus
|
||||
\texttt{Minitest-Handler-Cookbook} als erstes Recipe in der Node geladen werden.
|
||||
Minitest-Handler durchsucht beim Durchlauf in jedem anderen Cookbook, in den
|
||||
Unterordnern in \texttt{files/} nach dem Verzeichnis \texttt{test} und lädt alle
|
||||
Tests aus diesem Verzeichnis. Über die Zeile:
|
||||
|
||||
\begin{lstlisting}[language=Ruby]
|
||||
describe_recipe "ntp::default" do #
|
||||
@ -113,14 +103,14 @@ describe_recipe "ntp::default" do #
|
||||
end
|
||||
\end{lstlisting}
|
||||
|
||||
wird angeben, für welches Recipe der Test gedacht ist (In diesem Fall das
|
||||
Defaultrecipe aus dem NTP-Cookbook). Wenn das entsprechende Recipe von der Node
|
||||
wird angeben, zu welchem Test das Recipe gehört (In diesem Fall das
|
||||
Recipe aus dem NTP-Cookbook). Wenn das entsprechende Recipe von dem Node
|
||||
ausgeführt wird, wird der dazugehörige Test nach dem Provisionierungsdurchlauf
|
||||
ebenfalls ausgeführt. Minitest-Handler erweitert RSpec um nützliche Methoden, um
|
||||
den Status des Systems zu überprüfen. Nachfolgend ein Beispiel aus dem Bind-Cookbook,
|
||||
den Status des Systems zu überprüfen. Nachfolgend ist ein Beispiel aus dem Bind-Cookbook,
|
||||
welches in Abschnitt~\ref{sub:einrichtung-der-netzwerkdienste} erwähnt wurde:
|
||||
|
||||
\begin{lstlisting}[language=Ruby]
|
||||
\begin{lstlisting}[language=Ruby, caption={\texttt{Minitest}-Test für das Bind-Cookbook}]
|
||||
describe_recipe 'bind::default' do
|
||||
it "starts the named daemon" do
|
||||
service("bind9").must_be_running
|
||||
@ -131,9 +121,9 @@ describe_recipe 'bind::default' do
|
||||
end
|
||||
\end{lstlisting}
|
||||
|
||||
Die Methode \emph{assert\_sh} überprüft den Exitstatus eines Befehls und schlägt
|
||||
fehl, wenn dieser ungleich Null ist, während die \emph{service}-Methode den
|
||||
Status eines Systemdienst sicherstellt. Weitere Testmedhoden sind zum Beispiel
|
||||
Die Methode \texttt{assert\_sh} überprüft den Exit-Code eines Befehls und schlägt
|
||||
fehl, wenn dieser ungleich der Zahl Null ist, während die \texttt{service}-Methode den
|
||||
Status eines Systemdienst überprüft. Weitere Testmethoden sind zum Beispiel
|
||||
das Überprüfen von Verzeichnissen, Inhalte von Dateien oder Mountpoints. Viele
|
||||
Fehler werden in der Regel schon von den Provider erkannt und festgestellt.
|
||||
Minitest-Handler kann dies Erweitern um protokollspezifische Tests durchzuführen
|
||||
|
@ -1,4 +1,4 @@
|
||||
\section{Chef - Provisionierungssystem (Jörg Thalheim)}
|
||||
\section{Chef - Konfigurationsmanagementsystem (Jörg Thalheim)}
|
||||
|
||||
\input{chef/chef-task}
|
||||
\input{chef/chef-comparison}
|
||||
|
@ -1,5 +1,5 @@
|
||||
@misc{chefenterprise,
|
||||
author = {chef},
|
||||
author = {Chef},
|
||||
title = {Enterprise-class features and support},
|
||||
url = {http://www.getchef.com/enterprise-chef/#features-and-support},
|
||||
year = {2014},
|
||||
@ -7,7 +7,7 @@
|
||||
}
|
||||
|
||||
@misc{chefrun,
|
||||
author = {chef},
|
||||
author = {Chef},
|
||||
title = {About the chef-client Run},
|
||||
url = {http://docs.opscode.com/essentials_nodes_chef_run.html},
|
||||
year = {2014},
|
||||
@ -15,7 +15,7 @@
|
||||
}
|
||||
|
||||
@misc{chefhistory,
|
||||
author = {chef},
|
||||
author = {Chef},
|
||||
title = {History of Chef: What's in a Name?},
|
||||
url = {http://www.youtube.com/watch?v=Ia2ItmjRsw8&feature=plcp},
|
||||
year = {2014},
|
||||
@ -23,7 +23,7 @@
|
||||
}
|
||||
|
||||
@misc{puppetlanguage,
|
||||
author = {puppetlabs},
|
||||
author = {Puppet-Labs},
|
||||
title = {Docs: Language: Basics},
|
||||
url = {http://docs.puppetlabs.com/puppet/latest/reference/lang_summary.html#compilation-and-catalogs},
|
||||
year = {2014},
|
||||
@ -31,7 +31,7 @@
|
||||
}
|
||||
|
||||
@misc{puppetlanguagechangelog,
|
||||
author = {puppetlabs},
|
||||
author = {Puppet-Labs},
|
||||
title = {Docs: History of Puppet Language Features},
|
||||
url = {http://docs.puppetlabs.com/guides/language_history.html#puppet-language-features-by-release},
|
||||
year = {2014},
|
||||
@ -39,7 +39,7 @@
|
||||
}
|
||||
|
||||
@misc{chefscale,
|
||||
author = {chef},
|
||||
author = {Chef},
|
||||
title = {Opscode Unleashes New Generation of Chef},
|
||||
url = {http://www.getchef.com/press-releases/opscode-unleashes-new-generation-of-chef/},
|
||||
year = {2013},
|
||||
@ -47,13 +47,33 @@
|
||||
}
|
||||
|
||||
@misc{facebooklikeschef,
|
||||
author = {chef},
|
||||
author = {Chef},
|
||||
title = {Scaling systems configuration at Facebook - Phil Dibowitz},
|
||||
url = {http://www.youtube.com/watch?v=SYZ2GzYAw_Q},
|
||||
year = {2013},
|
||||
month = {April}
|
||||
}
|
||||
|
||||
@misc{chefcommunitylist,
|
||||
author = {Chef},
|
||||
title = {Opscode Mailing Lists},
|
||||
url = {http://lists.opscode.com/sympa/info/chef},
|
||||
year = {2014},
|
||||
month = {März}
|
||||
}
|
||||
|
||||
@misc{chefdeveloperlist,
|
||||
author = {Chef},
|
||||
title = {Opscode Mailing Lists},
|
||||
url = {http://lists.opscode.com/sympa/info/chef-dev},
|
||||
year = {2014},
|
||||
month = {März}
|
||||
}
|
||||
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@misc{puppetcommunitylist,
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author = {Puppet-Labs},
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title = {Anfrage auf Twitter},
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year = {2014},
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month = {März}
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}
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